Vom leeren Platz zum Spiegelpalast – wieviel Arbeit steckt im Aufbau eines PALAZZO-Zeltes?
Der Aufbau des Zeltes umfasst viele Monate Planung und lässt sich mit der Beschaffenheit eines Eisbergs vergleichen: Die Spitze offenbart sich dem Gast als prunkvolles Spiegelzelt. Unter der Oberfläche steckt jedoch ein gigantischer Brocken an Arbeit, der vor Beginn jeder neuen Spielzeit geleistet werden muss.
Zunächst suchen wir einen geeigneten Standort. Der Spiegelpalast muss für alle Gäste gut erreichbar sein, über Parkplätze in der Nähe verfügen und sollte außerdem für PALAZZO-Neulinge gut sichtbar sein. Das zu finden - in Kombination mit einer ausreichend großen Grundfläche und auch der Infrastruktur (Abwasser, Strom, etc.) die wir benötigen - wird von Jahr zu Jahr schwieriger. Deshalb kann dieser Prozess Monate, wenn nicht sogar Jahre andauern.
Ist ein passender Platz gefunden, können wir in die konkrete Planung gehen. Schon 3 bis 4 Monate vor dem eigentlichen Aufbau organisieren wir unsere Infrastruktur. Pro Zelt werden 30 Raumcontainer, 5 Sanitärcontainer, 5 Küchencontainer, meterlange Zäune und natürlich auch jede Menge Licht- und Ton-Equipment benötigt.
Parallel dazu erstellen wir einen Ablaufplan: Mit wie vielen Aufbautagen rechnen wir? Welche Gewerke können parallel welche Handgriffe erledigen? Wann müssen Manege und Bühne so weit fertig sein, dass erste Proben des Kreativteams mit den Künstlern möglich sind? Die verschiedensten Gewerke - vom Zimmerer, über den Metallbauer, bis zum Teppichverleger - unterstützen uns anschließend mit insgesamt 20 Mann dabei, unsere Pläne zu realisieren.
Mein persönliches Highlight ist dann die Generalprobe. Zum einen weil sie das Ende der Aufbauphase markiert, zum anderen sehen wir an diesem Abend zum ersten Mal das Ergebnis unserer Arbeit in vollem Glanz erstrahlen.
Das klingt – im wahrsten Sinne des Wortes – nach ganz schön vielen unterschiedlichen Baustellen ...
Definitiv! Vor allem, weil PALAZZO ja in fünf Städten vertreten ist und wir dementsprechend nahezu zeitgleich fünf Zelte aufbauen müssen. Da ist es wichtig, den Überblick zu behalten und alle Gewerke so zu koordinieren, dass die vielen Rädchen an jedem einzelnen Standort reibungslos ineinandergreifen.
Außerdem sind wir stets gefodert, um die Ecke zu denken und uns neue Lösungswege einfallen zu lassen – beispielsweise wenn die Showabteilung für einen Act spezielle Wünsche hat, die wir erfüllen müssen.
Und wir müssen natürlich extrem flexibel sein und während der kompletten Aufbauphase auf tagesaktuelle Ereignisse reagieren können. Zum Beispiel stellen Wind- und Wetterverhältnisse eine große Herausforderung dar. Unwetter können den Aufbau verzögern und unsere Planung teilweise über den Haufen werfen. Manchmal wird es dann schon ein bisschen knapp ... Aber bis jetzt – toi toi toi – sind wir immer rechtzeitig fertig geworden.
Welche Sicherheitsvorkehrungen werden in den PALAZZO-Spiegelzelten getroffen?
Wir möchten unseren Gästen, Künstlern und Mitarbeitern selbstverständlich ein höchstmögliches Maß an Sicherheit bieten und treffen für jedes Spiegelzelt streng kontrollierte Vorkehrungen. Regelmäßig führen wir Brandschutz-, Evakuierungs- und Notfallschulungen durch. Außerdem erfolgt zum Beispiel für jeden einzelnen Act eine Gefährdungsbeurteilung. Einige Künstler arbeiten ja äußerst dynamisch und sehr nah am Publikum – da ist es manchmal ein schmaler Grat zwischen Sicherheit und Entertainment.
Unsere Aufgabe ist es, diese Gratwanderung zu meistern und dafür zu sorgen, dass jede noch so spektakuläre Darbietung für unsere Gäste, aber natürlich auch für den oder die Artisten und unsere Mitarbeiter möglichst hundertprozentig sicher ist.
Welcher Ort im Spiegelpalast ist Dein Lieblingsort?
Ich bin besonders gerne im sogenannten FOH beim Veranstaltungstechniker. Dieser sitzt leicht erhöht, damit er für die Licht- und Tonmischung die perfekte Übersicht hat. Von dort aus kann ich als "Zaungast" die komplette Manege überblicken, die Tische mit den vielen Kerzenleuchtern und vor allem die strahlenden Gesichter der Gäste sehen, die völlig vergessen, dass sie gerade auf einem sonst kargen Parkplatz sitzen …